Rette deinen Nah­verkehr!
Offene Fahrplan­daten statt vernagelter Systeme
Für die Mobilität von morgen brauchen wir offene Fahrplandaten für alle.
Momentan geben die Verkehrs­verbünde ihre Daten aber nicht heraus.

Wie kann auch Dein Verbund Daten beitragen?

Wir brauchen den politischen Willen, offene Daten für die Mobilität von morgen anzubieten. Hilf mit, deinen Verbund zu öffnen!

Offene Daten statt teurer Projekte

Obwohl sie seit dem 1. Dezember 2019 durch EU-Verordnung dazu verpflichtet sind, bieten noch lange nicht alle Verkehrsverbünde und -unternehmen ihre Fahrpläne als Open Data an. Viele Verbünde sind immer noch der Ansicht, den Routenplaner für die Zukunft ganz alleine stemmen zu können, und investieren gemeinsam viele Millionen Euro aus Steuergeldern für nicht sonderlich innovative Großprojekte. Du kannst mithelfen, diesen Kurs zu ändern!

Leider täuschen auch einige Verbünde ihre Gesellschafter (die Landkreise und kreisfreien Städte), indem sie vorgeben, Open Data bereitzustellen, während sie in Wirklichkeit Openwashing betreiben: Sie stellen zwar Daten bereit, diese sind jedoch nicht diskriminierungs- und barrierefrei erhältlich. So stellt beispielsweise eine ganze Reihe von Verbünden ihre Daten unter – theoretisch – freier Lizenz bereit, erwartet von Dir jedoch, dass Du Dich dafür ganz ohne Not bei einer privatwirtschaftlich betriebenen Plattform registrierst, die von Dir auch wissen will, zu welchem Zweck Du die Daten verwendest. Das halten wir für eine unzulässige Hürde, zumal nicht gesichert ist, dass Du die Daten wirklich zu jedem Zweck nutzen darfst. Wir rufen Dich daher dazu auf, die zuständigen LandrätInnen zur Bereitstellung der Daten ohne jede Hürde aufzufordern!

Aber das ist nicht schlimm, du kannst trotzdem eine Briefvorlage herunterladen

Es gibt aber noch viele viele Verkehrsverbünde, wo das nicht der Fall ist.

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Schreibe den Verantwortlichen in den Gebietskörperschaften Deines Verkehrsverbundes – und zwar keine E-Mail, sondern einen ganz klassischen Brief! Wir haben Dir einen Vorschlag vorformuliert, du musst nur noch Unterschreiben und abdingsen.

Wenn du möchtest, kann der Brief gleich mit deinem Namen und Adresse befüllt werden:

Falls du eine mögliche Antwort lieber als E-Mail statt als Brief bekommen möchtest:

Brief herunterladen

Der Brief wird komplett in deinem Browser erstellt, deine Daten wandern nicht übers Internet und werden somit auch nicht gespeichert.

Du möchtest den Brieftext selbst noch etwas anpassen? Brieftext kopieren

Die vorgeschlagene Person stimmt nicht (mehr)? Melde dich bei uns

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Rufe die Verantwortlichen in den Gebietskörperschaften Deines Verkehrsverbundes an!

Lass dich zu verbinden.

Warum diese Person? Die meisten Landrät*innen und (Ober-)Bürgermeister*innen sitzen im (Aufsichts-)Rat ihrer jeweiligen Verkehrsverbünde. Somit hast du direkten Kontakt zu jemanden, der dort politisch etwas bewegen kann.

Hinweise:

Falls du nicht direkt mit sprechen kannst: nicht schlimm. Versuche beim Sekretariat/Vorzimmer eine Notiz aufnehmen zu lassen.

Wir haben dir unten in den FAQ Argumente und Statements für die wichtigsten Punkte vorformuliert. Lies sie dir am besten vor dem Anruf kurz durch um dich vorzubereiten.

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Du hast bereits eine Antwort oder Rückfragen erhalten? Wir helfen gerne weiter - und freuen uns über Rückmeldungen.

Warum sind Offene Fahrplan­daten wichtig?

So könnte moderner, angenehmer Nahverkehr aussehen!

Deine ganz persönliche Fahrplanauskunft anstatt One-Size-Fits-All

Du kannst auf deiner Pendelstrecke schneller umsteigen als alle anderen? Du fährst beim Stadturlaub lieber mit dem Bus die schöne Uferstrecke entlang, auch wenn das drei Minuten länger dauert? Oder benötigst Du einen Aufzug, um barrierefrei vom und zum Gleis zu kommen? Bisherige Auskunftapps meinen besser zu wissen als Du, was für Dich richtig ist. Dein Verkehrsverbund lässt Dich nur sehr eingeschränkt eigene Einstellungen vornehmen. Mit offenen Fahrplandaten findest Du eine App, die genau auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Fahrrad, Stadtbus, Carsharing – alles aus einer Hand!

Einfach nur Bus fahren war gestern. In Zeiten von Bike- und Carsharing willst Du eine App, die Dich lückenlos von A nach B bringt – egal in welcher Stadt Du bist und egal, welche Verkehrsmittelkombination Du verwenden möchtest.
Auch Verbundgrenzen sind kein Problem mehr. „Preisauskunft nicht möglich“? Vergangenheit! Egal von wo, egal wohin, egal womit du fährst. Einfach, schmerzfrei, auf Dich und Deine Bedürfnisse zugeschnitten.

Innovation für alle, anstatt Google das Feld überlassen

Viele Verkehrsverbünde halten ihre Fahrpläne bereits im weltweiten Austauschformat GTFS vor – stellen sie aber allein Google für den Routenplaner auf Google Maps zur Verfügung. Während Hacker*innen, Entwickler*innen oder Designer*innen keine Chance haben, an die Fahrplandaten zu kommen, wird Google zum Quasi-Monopolisten für deutschlandweite Fahrplanauskünfte. Offene Fahrplandaten gemeinfrei bereitgestellt oder – genau dann, wenn zweifelsfrei Urheber- oder Leistungsschutzrechte zum tragen kommen – wenigstens unter freier Lizenz ebnen das Spielfeld ein und gewähren allen die Entwicklung spannender neuer Anwendungen.

Wie geht das?

Mit offenen Daten und offenen Standards.

FAQ: Offene Fahrplan­daten

Moderne Fahrplanauskunft
Eine Fahrplanauskunft gehört zu den Grundaufgaben eines Verkehrsverbundes. In Zeiten von Internet und Smartphones sind Papierfahrpläne oder PDFs nicht mehr zeitgemäß. Mit dem öffentlichen Bereitstellen von maschinenlesbaren Fahrplandaten können sich kleine Verkehrsverbünde die teure Entwicklung eigener Apps ersparen. Aber auch Verkehrsverbünde, welche bereits eigene Apps haben müssen so nicht selbst auf jede neue Technologie aufspringen (wie z.B. sprachgesteuerte Auskünfte auf dem Amazon Echo), weil sich durch die Bereitstellung der Daten private Software-Entwickler oder Firmen finden werden, die innovative Anwendungen entwickeln werden oder die Fahrpläne des Verkehrsverbundes in schon bestehende Anwendungen integrieren können.
Gerade für Fahrgäste, die in verschiedenen Regionen mit dem ÖPNV unterwegs sind oder Touristen, können offene Fahrplandaten eine große Hilfe sein, weil sie nicht für jede Region oder Stadt eine eigene App herunter laden müssen oder sich die Adressen der verschiedenen Fahrplanauskunftsseiten merken müssen. Sind die Fahrplandaten offen, können Entwickler viele Verbünde in einer App vereinen. Beispiele für solche Anwendungen sind z.B. TransitApp oder Citymapper.
Mit Freien/Open-Source-Lösungen wie dem auf OpenTripPlanner basierenden digitransit lassen sich zudem auch ganz andere Mobilitätsmodi mit dem Nahverkehr vereinen: Neben Bus und Bahn werden dort dann auch Leihräder, E-Scooter oder gar Mitfahrgelegenheiten in die Auskunft einbinden.
Der gibt die Daten bereits an Google
Google erhält für Google Maps bereits die Fahrplandaten des . Google zahlt dafür kein Geld. Außerdem liegen damit die Fahrplandaten schon im passendem Format beim Verkehrsverbund vor. Es entsteht also kein weiterer Aufwand und keine weiteren Kosten beim Verbund für den Export der Daten.
Barrierefreiheit
Mit freien Fahrplandaten ist es möglich Anwendungen zu entwickeln, die angepasste Fahrplanauskünfte für eine spezielle Zielgruppe geben können. So sind Anwendungen, speziell für Rollstuhlfahrer denkbar, die auch auf andere OpenData-Quellen zugreifen und so z.B. bei der Routenberechnung beachten, dass ein Aufzug temporär nicht funktionsfähig ist.
Aber auch Anwendungen für blinde Menschen, mit denen die Auskunft per Sprachausgabe realisiet wird, sind mit offenen Fahrplandaten möglich.
Verkehrsplanung
Auch für die Verkehrsplanung können die Daten interessant sein. Es gibt z.B. schon eine fertige Anwendung, welche aus GTFS-Daten eine ÖPNV-Erreichbarkeitsanalyse für jeden beliebigen Ort (im Fahrplanbereich) in Sekundenschnelle erzeugt. In der Zwischenzeit sind Anwendungen wie Remix entstanden, mit denen VerkehrsplanerInnen GTFS-Fahrpläne sowie statistische Daten ihrer Stadt importieren und live sehen können, wie sich Änderungen in der Linienführung auf die Bevölkerung auswirken würde.
Tourismus & Verkehr
Mit offenen Fahrplandaten können Fahrplanauskünfte auch in Apps integriert werden, deren Hauptzweck nicht die Fahrplanauskunft ist. So können Auto-Navigationssysteme z.B. Park&Ride Parkplätze besser in ihre Routenführung integrieren oder Stadtführerapps die Gäste der Stadt mit dem ÖPNV zu Sehenswürdigkeiten leiten.
Mit solch einer Verbreitung in Apps können neue Benutzergruppen für den ÖPNV gewonnen werden, welche sonst nur das Auto benutzt hätten.
Aber auch für innovative Verkehrsleitsysteme und bei Großveranstaltungen sind offene Fahrplandaten ein wichtiger Baustein und können so zur Entspannung der Park- und Verkehrssituation beitragen.
Offene Fahrplandaten sind somit auch ein Bestandteil der intelligenten Stadt der Zukunft.
Keine Verträge
Allein in Deutschland gibt es über hundert Verkehrsverbünde. Alle Softwareentwickler*innen, die mit Verkehrsdaten arbeiten wollen, müssen momentan bei allen diesen Verbünden nachfragen und eigene Verträge aushandeln. Damit bleibt keine Zeit mehr für die Umsetzung der eigentlichen Idee. Diese Verhandlungen sind Arbeit, welche sich vielleicht riesige Firmen wie Google oder Apple leisten können, für ehrenamtliche Entwickler*innen oder lokale Startups ist dieser Aufwand allerdings nicht zu stemmen. Dies hält momentan viele Menschen mit innovativen Ideen davon ab, Anwendungen für den ÖPNV zu entwickeln. Deswegen ist es wichtig, dass die Fahrplandaten ohne Anträge, Verträge, NDAs oder anderen Zusatzbedingungen unter einer freien, allgemein bekannten Lizenz – oder als Faktendaten gleich vollständig gemeinfrei – als OpenData bereit gestellt werden.
Keine Angst vor falschen Auskünften
Oft haben die Verbünde Angst, dass mit freien Fahrplandaten falsche Auskünfte gegeben werden. Allerdings ist dieses Problem ohne freie, offizielle Daten noch viel wahrscheinlicher, weil aufgrund der fehlenden offiziellen Daten eigene Datensätze erzeugt und benutzt werden. Diese Daten sind dann oft unvollständig, veraltet oder fehlerhaft. Sobald es einen offiziellen Datensatz gibt, werden alle Anwendungen auf diesen umsteigen und können so verlässlichere Auskünfte geben.
Warum GTFS?
GTFS ist ein weltweit verbreitetes Format zum Austausch von Sollfahrplänen. Durch diese weite Verbreitung müssen Anwendungen nur einmal geschrieben werden und können dann an jedem Ort auf diesem Planeten, an dem GTFS-Fahrpläne veröffentlicht werden, ohne große Anpassungen genutzt werden. Außerdem handelt es sich bei GTFS-Dateien um Rohdaten und nicht um eine Schnittstelle deren Stabilität und Verfügbarkeit man als Entwickler nicht beeinflussen kann. Erst durch Rohdaten wird ein angepasstes Routing möglich, welches andere Datenquellen wie z.B. den Betriebszustand von Aufzügen mit in die Routenberechnung einbeziehen kann.
Und wie sieht es mit Echtzeitdaten aus?
GTFS unterstützt auch Abweichungen vom Fahrplan — dafür gibt es die GTFS Realtime Extension. Zusätzlich zum normalen Sollfahrplan im GTFS-Format gibt es dann Feeds, die Abweichungen, Störungen und die Echtzeitpositionen der Fahrzeuge übertragen.

FAQ: Rette deinen Nahverkehr

Warum schicken wir nicht einfach eine E-Mail?
E-Mails lassen sich einfach in den üblichen Mailprogrammen wegfiltern - Briefe und Anrufe erzeugen jedoch Aufmerksamkeit, da sich jemand damit zumindest kurz beschäftigen muss. Du kannst aber trotzdem deine E-Mail-Adresse auf dem Briefkopf eintragen, sodass du eine mögliche Antwort schneller erhälst.
Warum muss ich meine Postleitzahl eingeben?
Nahverkehr ist ein sehr lokales Thema. Obwohl sich die Verkehrsverbünde auch deutschlandweit zusammenschließen, müssen wir immernoch jeden Verbund einzeln überzeugen, Daten zu öffnen. Damit wir gleich deinen passenden Verbund und deine Ansprechpartner*in anzeigen und die Briefvorlage befüllen können, benötigen wir deine PLZ. Diese wird jedoch nicht an den Server übertragen - das Heraussuchen des Verbundes und der passenden Person erfolgt komplett in deinem Browser.
Warum bekommt genau die angezeigte Person den Brief?
Recht einfach: Die meisten Landrät*innen und (Ober-)Bürgermeister*innen sitzen im (Aufsichts-)Rat/Mitgliederversammlungen/... ihrer jeweiligen Verkehrsverbünde. Da die Verbünde bislang "aus Gründen" eher ablehnend reagierten, passiert nun der direkte Kontakt zu jemanden, der/die dort politisch etwas bewegen kann.
Welche Briefmarke brauche ich?
Wenn du mit der Deutschen Post verschickst, brauchst du eine 85ct Briefmarke. Oft geht es am Briefmarkenautomaten am schnellsten.
Woher stammen die Adressen und Telefonnummern der Ansprechpartner?
Es gab anscheinend bislang keine fertige Liste aller Landrät*innen und Oberbürgermeister*innen. Daher haben wir in den Wochen nach dem Future Mobility Camp 2017 über 400 Landkreis- und Städtewebseiten besucht und Namen, Adressen und Telefonnummern von Hand eingesammelt (zum Dokument).
Die Adresse/Telefonnummer stimmt nicht.
Oh, dann ist uns entweder beim Einsammeln von den Landkreis-/Städtewebseiten ein Fehler unterlaufen, oder auf der jeweiligen Webseite standen veraltete Daten. Schicke uns eine E-Mail, dann korrigieren wir es schnellstmöglich.
Aber das ist doch nicht das einzige/wichtigste Problem bei unserem Verbund?!
Ja - eine solide Grundfinanzierung und andere Dinge sind bei den Verbünden wichtiger. Jedoch bearbeiten und beobachten wir nun die Verfügbarkeit von Fahrplandaten in Deutschland nun seit 2010 und teilweise noch länger - und es hat sich insbesondere im internationalen Vergleich leider immer noch zu wenig getan. Und anstatt als Verbund auf jeden neuen Zug (wie z.B. sprachgesteuerte Auskünfte auf dem Amazon Echo, VR, ...) aufspringen zu müssen, ist es einfacher und günstiger, die Fahrplandaten einfach offen herauszugeben - dann können freiwillige Entwickler*innen innovative Angebote schaffen, die dem ganzen Verbund und uns allen zu gute kommen.